Der Unterschied von Wahrnehmung und Wertung

Wir sind es von klein auf gewohnt zu werten. Wir unterscheiden zwischen gut und böse, hell und dunkel, gross und klein. Diese Wahrnehmungen sind wichtig um Entscheidungen treffen zu können. Sie zeigen uns, ob eine Situation brenzlig wird, ob ein Nahrungsmittel verdorben ist und uns nicht gut tun wird oder ob wir uns an der heissen Herdplatte verbrennen werden oder nicht. Zu werten ist völlig normal und liegt in unserer Natur. Doch was wenn unsere Gedanken uns nicht gut tun?

 

Verpuffte Energie

Wie bereits erwähnt, kann werten sehr wichtig für uns sein. Doch wie oft urteilen wir über Menschen und Situationen, die uns eigentlich gar nichts angehen? Sie betreffen uns nicht wirklich und doch bilden wir ein Urteil.

Nun ist es so, dass unser Körper bei jedem Gedanken Botenstoffe aussendet. Bei positiven Gedanken sind es solche die uns glücklich machen und bei negativen Gedanken sind es Botenstoffe die weniger glücklich machen. Während Glücksgefühle uns Energie geben, ist eine bedrückende Stimmung ermüdend. Sie zieht uns runter. Was ja eigentlich genial ist. Wir haben es also selbst in der Hand, wie wir unsere Gefühlswelt beeinflussen. Ist das nicht grossartig? Du bist also nicht länger von der Aussenwelt abhängig. Zumindest bei diesem Thema nicht.

 

Warum also sollen wir unnötige Energie verpuffen, für etwas das uns nicht betrifft oder für etwas das wir nicht ändern können? Ist es nicht so, dass wir viele tägliche (selbstauferlegte) Pflichten haben, um die es kein entrinnen gibt? Und sie nerven uns unendlich. Doch täglich grüsst das Murmeltier. Warum also nicht einfach akzeptieren was wir nicht ändern können und die gesparte Energie dann im Anschluss für etwas einsetzen, dass uns Freude macht?

 

Wie du wertfreie Wahrnehmung trainieren kannst

Die Kunst liegt nun darin die Wahrnehmung von der Wertung zu unterscheiden. Dafür solltest du dich als erstes vor allem selbst beobachten. Welche Gedanken sind schlicht nur Feststellungen und welche Gedanken resultieren aus einer wertenden Haltung. Den Unterschied habe ich bei mir so erkannt, dass die Wahrnehmungen gefühlsneutral waren und jegliche Wertung mit einem Gefühl einher ging.

Im zweiten Schritt kannst du dich im wertfreien denken üben. Spüre was die Situation in dir auslöst. Nimm das Gefühl wahr, akzeptiere es und geh weiter. Beschäftige dich nicht damit. Unser Gehirn hat die Tendenz immer etwas zu tun haben zu wollen. Deshalb zieht ein Gedanke automatisch den nächsten nach sich. Bleib also nicht hängen sondern widme dich bewusst etwas anderem.

Ziel ist es, dass du möglichst vielen Umständen gegenüber neutral bleibst. Besonders solchen die dich nicht betreffen aber auch jenen die du im Moment nicht ändern kannst oder willst.

Es ist wie Vokabeln lernen. Je mehr du es wiederholst umso einfacher kann sich dein Kopf daran erinnern. Irgendwann kommt der Punkt, wo du feststellst, dass du vieles nicht mehr beurteilst sondern einfach nur wahrnimmst. Es ist ein tolles Gefühl!

 

Wertfreies Denken ist in erster Linie eine Entscheidungsfrage. Erst dann kommt die Übung hinzu. Wozu entscheidest du dich heute?

Herzlichst,
Selina

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